Ankündigung

Aufführung des Stückes „Feuerblumen“ der Theater AG – ein Bericht von Charlotte Gerlach

   

Am 15. Und 16. Mai führte die Theater AG des Wilhelm-Gymnasiums, unterstützt durch die Band, das Stück „Feuerblumen“ von Adea, Carsten, Hatima und Julie nach Gerlind Reinshagen auf.

Die Feuerblume, welche als Symbol für Heilung, Erfolg, Hoffnung und Zukunft gesehen werden kann, soll durch einen Wissenschaftler in einem neuen Projekt untersucht und letztlich für die Bevölkerung zugänglich gemacht werden. An den Kräften der geheimnisvollen Blume zeigen sowohl die Politik als auch eine Investorin Interesse, welche sich von einer Verbreitung der Blume jeweils Fortschritt und Macht versprechen.

Neben diesen Figuren werden noch weitere Beziehungen in Parallelhandlungen offenbart, welche aus verschiedenen Gründen ebenfalls ein Bedürfnis nach der Blume hegen, wie zum Beispiel eine kranke Tochter/Schwester, eine Frau, die eine Fehlgeburt erleidet, und eine alte Frau, die ihrem Lebensende entgegenblickt. Doch die Blume entwickelt sich anders als erwartet: Anstatt als Heilmittel zu fungieren, greift sie sich den Menschen als neuen Wirt! Der Wissenschaftler versucht die Politik vor den Ereignissen zu warnen, wird jedoch übergangen. Katastrophale Umstände und Hysterie nehmen ihren Lauf, ob eine Opfergabe die Geschehnisse aufhalten wird?

Das schlichte Bühnenbild lenkt den Fokus des Publikums bewusst auf die Geschehnisse und einzelnen Beziehungen, welche durch unterschiedliche Farben der Kostüme geprägt sind. Der Bühnenraum wird ausladend bespielt, indem die Seitenbühne rechts oft als Gegengewicht zur restlichen Bühne dient und die Schauspieler und Schauspielerinnen auch den Publikumsraum mit einbeziehen. Stilistische Mittel wie Raumläufe, Standposen, Slow-Motion und eine Stimme aus dem Off lassen die Inszenierung spannend wirken und präsentieren gleichzeitig die harmonische Professionalität der gesamten Gruppe, welche in diesen szenischen „Einschüben“ neutral gekleidet ist und beispielsweise inhaltliche Wünsche und Sehnsüchte ausruft. Das Zusammenspiel von Monologen und Dialogen der einzelnen Figuren gibt einen gut verständlichen Eindruck über die Gesamthandlung und zeugt von großer schauspielerischer Leistung und Glaubwürdigkeit der einzelnen Schülerinnen und Schüler.

Die Inszenierung wird musikalisch von der Band begleitet, welche unter anderem die Lieder „I Need A Hero“ und „Earth Song“ zum Besten geben. Die Auswahl dieser Lieder ist inhaltlich sehr passend und regt im Kontext des Stückes zu neuen Assoziationen an. Besonders eindrücklich ist die Reprise des Schlussliedes, welche zwar durch die Stimme der Sängerin begleitet wird, ihr sichtbarer Auftritt bleibt jedoch aus. Dies harmoniert mit dem Tod der Figur der Sängerin und wirkt dementsprechend huldigend.

Die Darbietungen werden lichttechnisch abwechslungsreich unterstützt. Auffällig ist hierbei eine lila beleuchtete Szene, in der gewissermaßen Erinnerungen wiedergegeben werden. Medial wird die Inszenierung ansonsten durch einen Bildschirm unterstützt, auf dem zum Beispiel eine Nachrichtensendung die Entdeckung der Feuerblume und ihre Wirkung dokumentiert.

 

Insgesamt regt das Stück zu einzelnen Überlegungen und Fragen an, unter anderem, ob aus einer verheißungsvollen Chance durch übereilte Habgier immer eine katastrophale Gefahr entsteht oder ob wahre Liebe den Verlust eines ungeborenen Kindes auf respektvolle Art und Weise gemeinsam überstehen kann. Die unter professioneller Regie geführte Inszenierung überzeugt mithilfe stilistischer Mittel, einer authentischen Gruppendynamik und dem gut gewählten Einsatz musikalischer Untermalung bzw. Gestaltung.

 

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