Studienfahrt Paestum 2013
Nach zwei tollen Wochen Pfingstferien ging es endlich los in die Provinz Campanien, nach Paestum. Schon früh am Morgen versammelten sich die müden Schüler um Frau Ulkan und Herrn Miller am Stuttgarter Flughafen und nach einem kurzen Flug landete auch schon das Flugzeug im warmen und freundlichen Neapel. Von dort aus ging es mit einem Bus, der uns die ganze Woche in der Region transportiert hat, an den Fuß des Vesuv, den wir zügig bestiegen, um den umwerfenden Krater und die Aussicht zu bewundern und schließlich von einer Wolke völlig eingehüllt zu werden. Darauf besichtigten wir die Ausgrabungsstätte von Herculaneum, eine ehemalige antike Hafentadt, die unter einer dicken pyroklastischen Gesteinsschicht durch den Ausbruch des Vesuv am 24. August des Jahres 79 n. Chr begraben wurde. Durch die Schlamm- und Aschelawine wurde die römische Stadt hervorragend konserviert und es gab viele Gebäude mit Malereien und Mosaikböden zu bestaunen. Nach diesem langem Tag voller neuer Eindrücke und Erfahrungen kamen wir am Campingplatz an und richteten uns in den kleinen aber gemütlichen Bungalows ein.
Dienstags stand eine Besichtigung in einer lokalen Büffelmozarella-Käserei an. Auf dem Fußweg dorthin kamen wir an einem antiken Leuchturm vorbei, der früher zum Übertragen von Nachrichten genutzt wurde. Bei der Farm angekommen besuchten wir zuerst die Ställe mit den imposanten Büffeln, bevor wir nach einer Führung durch den Herstellungsprozess noch eine Kostprobe frischen Mozarella genießen durften. Danach gingen wir zur Tempelaanlage und dem Museum von Paestum. In dem anliegendem Museum gab es reichlich Informationen über die Lebenssituation der Griechen und wir sahen viele bemalte Gräber, darunter das berühmte Grab des Tauchers. Ein besonderes Ausstellungstück war die Sammlung von antiken Triglyphen und Ornamenten, die einst die Tempel schmückten. In der Tempelanlage lernten wir einiges über das Leben in einer ehemaligen Hafenstadt und den Untergang und Wiederentdeckung der Stadt. Die drei verschiedenen Tempel stellten eindrucksvoll die antike Entwicklung der Architektur dar und faszinierten uns, wie auch schon viele berühmte Namen aus Kunst und Literatur. Nach einer Stunde liefen wir wieder zurück zu unserem Campingplatz und durften den Nachmittag am Strand genießen.
Am nächsten Morgen um 7 Uhr klingelten der Wecker nach einer noch recht kühlen Nacht. Pünktlich um 8:30 Uhr ging es los nach Salerno, einer schönen Hafenstadt, von der aus es mit einer Fähre entlang der wunderschönen Steilküste nach Amalfi ging. Dort besuchten wir das Museum der Kirche des heiligen Andreas, in der es Reliquien, einen mit Mosaik ausgeschmückten Kreuzgang und die prunkvolle Kathedrale zu bestaunen gab. Danach wanderten wir über schmale Treppenwege über 500 Höhenmeter durch Zitronenplantagen nach Ravello, wo wir einen traumhaften Ausblick nach Salerno und in den Golf von Neapel genossen. Unterwegs spendierte uns Herr Millerein kühles Glas frisch gepreßten Zitronensaft. Von der Villa Rufolo, die seit Jahrhunderten große Anziehungskraft für Künstler aus aller Welt ausübt, erblickten wir die fantastischen Terassengärten und das türkisene Mittelmeer. Nach dem Abstieg über unzählige Treppen gelangten wir wieder zurück nach Amalfi und traten kurz darauf den Heimweg zum Campingplatz an.
Donnerstags ging es mit unserem Bus nach Palinuro, ein kleines Städchen an der Küste, um dort mit Booten die berühmten Grotten entlang der Steilküste zu erkunden. Nach der Schwefel-, Bluts- und Mönchsgrotte, genossen wir noch einen abgelegenen Strand mit wunderbaren türkisblauen Wasser und auf der Rückfahrt fuhren wir wir in die berühmte Grotta Azzura. Nachmittags besichtigten wir die Ruinen von Velia, einer antiken griechischen Kolonialstadt, die ein bedeutendes Zentrum der griechischen Kultur und Philosophie wir. Nach einer kurzen Pause in unseren Bungalows machten wir uns auf nach Agropoli um in einem typischen italienischen Städtlein bei einem grandiosen Ausblick auf das Mittelmeer unser Abendessen, in Form einer schmackhaften Pizza, einzunehmen.
Am Morgen darauf trafen wir um 10 Uhr bei der weltweit einmaligen Ausgrabungstätte von Pompei ein, die uns mit ihrer malerischen Lage am Fuße des Vesuv faszinierte. Durch Referate von Mitschülern und unseren Lehrern wurden wir sehr gut informiert über das Alltagsleben von dem man in dem riesigen Freilichtmuseum einen sehr anschaulichen Eindruck bekam. Besondere Aufmerksamkeit widmeten wir den Gipsabdrücken der verschütteten Opfer der Tragödie, den Theatern und der Villa dei Misteri. Nach insgesamt vier Stunden traten wir den Heimweg an und wurden in unsere Freizeit entlassen.
Das Tagesziel des Samstages, unserem letzen Tag, war Salerno, einer typischen von allen Zeitaltern geprägten italienischen Stadt. In der Medizinschule wurde uns die Geschichte der modernen Medizin anhand interaktiver Bildschirmpräsentationen anschaulich gemacht. Anschließend besuchten wir noch den Dom der Stadt, in dem zeitgleich eine Messe stattfand. Dort beeindruckte uns die Krypta und die Apsis mit einem umwerfenden und riesigen Mosaik. Darauf besichtigten wir das Diözesanmuseum, wo wir in Elfenbein geschnitze Bibelstellen und viele weiter Gemälde aus dem Dom betrachteten. Ein Teil der Gruppe verbrachte ihre Zeit damit, sich die Altstadt näher anzuschauen, die anderen begleiteten Frau Ulkan in die Gärten der Minerva, um ein letztes mal die Fauna und die Aussicht auf das Meer und die Stadt zu bewundern. So haben wir auch noch den letzen Tag in Italien genießen können und traten am Folgetag den Abflug nach Stuttgart an mit unendlichen Erinnerungen, neuen Erfahrungen und einem erweiterten Wissen über Süditalien und dessen Vergangenheit.