Studienfahrt Istanbul 2014
Unsere Studienfahrt nach Istanbul begann am Montag, dem 23. Juni 2014 direkt nach den Pfingstferien mit einem sehr frühen Treffen am Stuttgarter Flughafen. Frau Moritz und Herr Elser waren trotz der Tatsache, dass es erst 5 Uhr war, hoch motiviert und ließen dadurch uns ermüdete Schüler vergessen, dass wir im besten Fall 4 bis 5 Stunden geschlafen hatten. Wir wollten nur den Flug überstehen, noch ein wenig schlafen und endlich in Istanbul ankommen, da unsere Lehrer im Vortreffen uns schon viel Interessantes über die Stadt berichtet hatten.
Nach einem angenehmen Flug landeten wir in Istanbul. In der Warteschlange der Passkontrolle merkten wir sofort, dass wir in einer anderen Welt angelangt waren, als wir einen Mann mit seinem Harem, vier vermummten Frauen, entdeckten. Ein Bus fuhr uns nach dem Abholen unseres Gepäcks durch die Stadt zu unserem Hotel Ilkay. Mit seinem freundlichen Personal und seinen großzügigen und schönen Zimmern war das Hotel optimal für uns Schüler. Seine Lage in der Altstadt ermöglichte es uns, die meisten unserer Ziele per Fuß zu erreichen.
Noch am Tag unserer Ankunft besuchten wir die Blaue Moschee, deren Pracht und Größe uns von außen schon beeindruckten. Aufgrund der Regeln des Islams mussten die Mädchen Kopftücher tragen und sogar einige Jungs mit zu kurzen Hosen ihre Beine bedecken. Für die Jungs war es eine ungewohnte Erfahrung, ihre Mitschülerinnen mit Schleier zu sehen. Dieses Ritual wiederholten wir während der Reise mehrere Male, da wir eine Vielzahl von Moscheen besichtigten. Noch am gleichen Tag schauten wir uns eine deutlich kleinere Moschee des berühmten Architekten Sinan an. Auch dieses Gotteshaus beeindruckte, weniger durch seine Größe, als durch seinen einzigartigen und einladenden Charakter. Den Tag beendete unsere Gruppe mit einem gemeinsamen Abendessen auf der Dachterrasse eines Restaurants mit traumhaftem Ausblick auf das Marmarameer.
Der zweite Tag begann wie alle anderen Tage mit einem Frühstück am Büffet des Hotels. Daraufhin besichtigten wir die Hagia Sophia, eines der bekanntesten Bauwerke Istanbuls. Einen Reiseführer brauchten wir die ganze Reise nicht, da wir Schüler zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten Präsentationen vorbereitet hatten. So erzählte uns Paula vor dem Eintritt in das Museum, das zuvor eine Moschee, ursprünglich aber eine Kirche war, alle wichtigen Fakten und wir konnten wohl informiert die ‚Ayasofya’ besichtigen und bestaunen. Der restliche Tag war anstrengend, aber interessant. Wir wanderten durch die Stadtteile Balat und Fener zum ehemaligen Chora-Kloster und zum Ökumenischen Patriarchat von Istanbul. Die langen Märsche wurden durch die gute Laune der Gruppe und durch Begleiter in Form von streunenden Hunden und Katzen erträglicher gemacht.
Weitere interessante Ausflüge dieser Studienfahrt waren die Besichtigung des Topkapi-Palasts und die Bootstour auf dem Bosporus. Zu diesem Zeitpunkt hatte ein Großteil der Gruppe schon den köstlichen türkischen Tee entdeckt, welcher auch auf der Bootsfahrt in großen Mengen bestellt wurde. Eine der eindrucksvollsten Erfahrungen war jedoch der immer wiederkehrende Gesang des Muezzins. Dieser ist eine Kunst und hatte eine beruhigende Wirkung auf die Gruppe.
Der vierte Tag diente als wohl verdiente Erholung von dem ständigen Lärm und der Hektik der Großstadt. Der Besuch der Prinzeninseln bot uns die Gelegenheit, im Meer zu baden und eine Weile zu ruhen, obwohl die Suche nach einem geeigneten Strandclub mit fairen Preisen eine Odyssee für sich war.
Wie bei jeder anderen Reise gab es auch bei der unseren nicht nur glückliche Erfahrungen. So musste ein Mitschüler, aufgrund einer letztendlich harmlosen Verletzung am Augenlid, in einer Klinik versorgt werden. Andere waren von einem unruhigen Magen betroffen, welcher manche stärker als andere plagte.
Insgesamt war unsere Studienfahrt eine tolle und unvergessliche Reise, deren Erfolg wir größtenteils unseren lockeren, lustigen und fürsorglichen Lehrern zu verdanken haben. Die Gruppe war zu jeder Zeit sehr harmonisch und ich glaube, dass jeder von uns wertvolle und bleibende Erfahrungen gemacht hat und im Rückblick diese Studienreise sehr schätzt.
Karl Källenius, J1